Die Regionalvertretung der Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald hat am 4. Dezember 2018 beschlossen, eine Vorstudie auf den Weg zu bringen, die die Grundlagen für eine Regiopole ausloten soll. Ziel der durchgeführten Vorstudie war es daher, Möglichkeiten einer Regionalentwicklungsstrategie aufzuzeigen, um Handlungserfordernissen der Region begegnen und gleichzeitig einen Mehrwert für die gesamte Region schaffen zu können. Dazu sollten Fragen zur Zentralität, interkommunalen Kooperationen sowie der Bereitschaft zur Beteiligung an einer möglichen Regiopole geklärt werden. Die Erarbeitung der Vorstudie erfolgte iterativ und dialogorientiert mit regionalen und kommunalen Akteuren.

Der Begriff „Regiopole“ bezeichnet eine kleine Großstadt, die als regionaler Entwicklungsmotor außerhalb von Metropolregionen fungiert und eine herausgehobene Bedeutung für ein größeres Umland besitzt. Der „Regiopolraum“ umfasst ein empirisch beschreibbares räumliches Cluster von metropolitanen Funktionen und Versorgungsfunktionen um eine Regiopole. Die „Regiopolregion“ stellt einen regionalen Handlungsraum um eine Regiopole dar, der von einem Netzwerk aus öffentlichen und privaten Akteuren getragen wird und auf regionalpolitischen Erwägungen und der Selbstbindung der handelnden Akteure fußt.

In den Arbeitspaketen erfolgte zunächst die Identifikation und räumliche Abgrenzung von Verflechtungsbereichen des Regiopolraums (äußere Abgrenzung) sowie die Analyse dessen teilräumlicher Funktionen mithilfe von Regiopolindizes und einer Kern-Dichte-Analyse (innere Differenzierung). So konnten bestehende Verflechtungen und die Orientierung der Bereiche untereinander aufgezeigt werden. Das Ergebnis der Verflechtungsanalyse zeigt einen Verflechtungsbereich um Koblenz. Aus der räumlichen Analyse ging ein Drei-Ebenen-Modell des Regiopolraums hervor, das sich in Kernraum des Regiopolraums, Verflechtungsraum metropolitaner Funktionen als innerer Regiopolraum sowie die restliche Planungsregion als äußerer Regiopolraum ausdifferenziert, innerhalb dessen und für den Versorgungsfunktionen erbracht werden. In einem weiteren Arbeitsschritt wurden bestehende Projekte, Initiativen und Kooperationen in der Region über eine Online-Befragung sowie leitfadengestützte Interviews erhoben sowie Konzepte/Projekte mit einem besonderen Interesse für eine mögliche Regiopolenentwicklung recherchiert und ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen vielzählige und vielfältige Kooperationen und -strukturen zu unterschiedlichen Themenbereichen.

Die Ergebnisse der Arbeitsschritte wurden zusammen mit vorhandenen Studien und Dokumenten in die Bewertung der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Region einbezogen. Ausgehend von den Ergebnissen der SWOT-Analyse wurden Ansatzpunkte für neun mögliche Handlungsfelder einer Regiopolregion skizziert sowie die drei vom Regionalvorstand ausgewählten Felder „Mobilität“, „Forschung und Bildung“ sowie „Sicherung zentralörtlicher Funktionen“ vertieft bearbeitet. Darüber hinaus wurden eine mögliche Konzeptgestaltung und Strukturdarstellung eines regionalen Entwicklungskonzepts dargestellt.

Die Vorstudie zur Entwicklung einer Regionalentwicklungsstrategie Regiopole Mittelrhein-Westerwald wurde inhaltlich mit dem Beschluss des Regionalvorstandes am 29. Oktober 2020 abgeschlossen. Aufgrund der aktuellen Gesundheitslage durch die Corona-Pandemie konnte die für November 2020 vorgesehene Abschlussveranstaltung nicht stattfinden.

Auftaktveranstaltung am 30. September 2019

Am 30. September 2019 fand im Historischen Rathaussaal der Stadtverwaltung Koblenz die Auftaktveranstaltung zur Vorstudie Regiopole Mittelrhein-Westerwald statt.

Die Präsentation zur Auftaktveranstaltung finden Sie hier.

Impressionen der Auftaktveranstaltung:

 

              Quelle: Büro agl Hartz • Saad • Wendl

 

Die Präsentation des Endberichtes der X/4. Sitzung des Regionalvorstandes am 29. Oktober 2020 finden Sie hier.

Den Endbericht der Vorstudie finden Sie hier.